Nach allen Erfahrungsberichten und Studienergebnissen wirkt Meditation ausgesprochen gut auf Körper und Geist. Dies ist natürlich toll und ich persönlich freue mich, dass sich mehr und mehr Menschen in Deutschland für die Meditation entscheiden. Klasse!
Wenn du noch am Anfang stehst und dir das Meditieren schwer fällt, dann ist es okay. Immerhin ist es eine neue Fertigkeit und du brauchst Zeit, um diese zu erlernen und zu beherrschen. Jede neue Fertigkeit ist ungewohnt, weil man auf so viele Sachen achten muss.
Kannst du dich an deine erste Fahrstunde erinnern? Gaspedal, Kupplung, Straße, Spiegel, andere Autos und der Fahrlehrer, der dir die ganze Zeit Anweisungen gibt. Ganz schön viel auf einmal, oder? Jedem Führerscheinbesitzer, der ein bisschen Fahrerfahrung gesammelt hat, wird das Autofahren schon um Einiges einfacher fallen.
Was hat jetzt Autofahren mit Meditation zu tun? Jede Menge! Denn auch hier erlernst du eine neue Fähigkeit, nur dass du dich hier vor allem mit deinem Geist und deiner Aufmerksamkeit beschäftigst.
Wie gut kennst du deinen Geist und die Verhaltensweisen deiner Aufmerksamkeit? Ich habe das Gefühl, dass wir uns im Alltag vor allem mit der Außenwelt beschäftigen und diese steuern. Dabei gebrauchen wir unseren Geist und unsere Aufmerksamkeit als Werkzeug. Dies ist auch gut so. Nur durch den ständig wachsenden Druck, Stress und die Digitalisierung unseres Alltags sehen wir manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Dabei liegt sehr viel unseres Potentials, unserer Energie und unserer Kreativität in uns. Nur manchmal können wir nicht darauf zugreifen, weil ein Tornado in unserem Kopf wütet. Dieser Tornado vernebelt unsere Sinne und unsere Gefühlswelt. Es schein manchmal so zu sein, als würde das Leben an uns vorbeischreiten und wir merken es gar nicht. Der Gedanke: “Wenn ich das erst einmal geschafft habe, dann….” wird immer prominenter. Und wenn wir der Situation nicht mehr standhalten könne, suchen wir Zuflucht. Manche Flucht tut uns gut (Sport, Freunde, Partner etc.) und unser Körper und Geist profitiert. Manch andere Flucht ist nicht so gut (Alkohol, Nikotin, Medikamente) und kann in einer negativen Spirale enden.
Ist Meditation eine Flucht?
Fast! Mit Hilfe der Meditation lernen wir die dahinter liegenden Faktoren kennen, die überhaupt diesen Tornado im Kopf verursachen. Diese Momente, in denen wir keinen klaren Gedanken fassen können, unsere Gefühlslage irgendwie instabil ist und wir uns ohnehin dreckig fühlen. Diesen Moment in dem unserer Körper und unser Geist eindringlich nach einer Pause schreit.
Stell dir ein Glas mit klarem Wasser vor. Das Wasser repräsentiert unseren Geist. Im Idealfall ist es klar, still und rein. Dies ist der Zustand, in dem du einen klaren Kopf hast. Du hast Zugang zu deinen inneren Ressourcen und kannst dein Potential viel besser nutzen. Diesen Zustand beschreiben viele Menschen als glückselig. Das klare Wasser wird aber durch unser Leben immer wieder aufgewühlt. Verschiedene Lebenserfahrungen, unsere Erziehung, unser Alltag, unsere Arbeit und die Art und Weise wie wir unseren Geist einsetzen, trüben immer wieder das klare Wasser. Es wäre so, als würdest du in dieses Glas Sand streuen und beginnen heftig zu rühren.
Das Rühren ist zum Automatismus geworden. Durch das Rühren wird unser Geist trüb, das innere Potential kann nicht mehr genutzt werden und wir sind in unserem eigenen Strudel gefangen. Wir rühren im Irrglauben. Wir glauben, dort eine Erfüllung, nachhaltige Befriedigung oder Glückseligkeit zu finden. Wir rühren unbewusst unseren eigenen Strudel, weil uns beigebracht wurde, dass dies so sein muss. Dass so die Welt funktioniert. Und wenn wir noch ein bisschen heftiger rühren, dann werden wir endlich ankommen. Dies ist der größte Irrglaube und wir verleben unsere Lebenszeit in diesem Irrglauben. Die Sandkörner sind die Gedanken in unseren Gedanken und Glaubensmustern, es sind unsere Emotionen, die wir auf Grund vergangener Erfahrungen fühlen und es ist unser angelerntes Verhalten, das wir als „normal” beschreiben, weil es uns von der Gesellschaft so beigebracht wurde. Im Rühren werden unsere automatischen Reaktionen auf die Umstände im Leben repräsentiert.
Was tut Meditation:
Meditation hilft dir, mit verschiedenen mentalen Übungen, das Rühren zu verlangsamen und schlussendlich zu stoppen. Die Effekte werden aber erst dann sichtbar, wenn die Sandkörner beginnen zu sinken. Erst dann wird das Potential deines Geistes wieder freigelegt. Stück für Stück wird dein Geist ruhiger, klarer und reiner. Mach den Schritt! Fange an dein Potential zu nutzen!