Wie du im Kontakt mit deiner Familie gut bei dir selbst bleiben kannst

Wann warst du das letzte Mal bei deiner Familie? Gehörst du zu denjenigen Menschen, die einen Familienbesuch als entspannend wahrnehmen? Wenn dies der Fall ist, dann beneide ich dich.

Meine Mutter feierte Ende Oktober ihren Geburtstag. Natürlich bin ich nach Hause gefahren. Ich verbrachte „Quality Time“ mit meiner Mum. Dies ist mir wichtig und ich fuhr voller Vorfreude und energiegeladen zu ihr. Nach drei Tagen fuhr ich zurück: Erschöpft, leicht zerschlagen und traurig.

Ich liebe meine Mum, aber sie befindet sich auch auf so vielen Ebenen auf einer Anti-Wellenlänge mit mir. Solche Begegnungen fordern viel von mir ab. In solchen Momenten fällt es mir schwer mich nicht von meinen Gedanken mitreißen zu lassen, nicht zu urteilen und nicht zu intervenieren.

Ich meine du liebst jemanden, merkst aber auch wie die Person eine steife Realität hat. Eine Realität in der Sachen geordnet, fest und steril sind – nein, sein müssen! Eine Realität, in der du als Kind etwas repräsentierst. In der du auf eine bestimmte Art und Weise sein musst, um gut zu sein. Eine Welt in der es das Gute, das Schlechte und das Normale wirklich gibt. Eine Welt, die objektiv ist.

Wenn sich der Lebensfokus um Sicherheit, Gemütlichkeit und um das Glück kreist, das von äußere Faktoren abhängig ist, hat eine nährende Verbindung, Tiefe und wirkliche Nähe keinen Raum.Andrej Uhrich

Der Lebensfokus kreist sich um Sicherheit, Gemütlichkeit und Glück, bestimmt durch äußeren Faktoren. Ich glaube in so einer Realität verstummt Bindung, Tiefe und wirkliche Nähe. Ich glaube hier verstummt auch Kommunikation und die Gemeinsamkeit. In solchen Momenten siehst du mehr, als dir lieb ist.
Neben Unsicherheit und Zerbrechlichkeit sind so viel jahrelang unterdrückte Gefühle wie Frust, Trauer und Verzweiflung mit im Spiel.

Du als Kind kannst nicht anders als Mitfühlen, weil diese Einsichten dich berühren. Was machst du dann? Suchst du Distanz? Versuchst du zu helfen? Ignorierst du deine Erkenntnisse? Manchmal aber schlüpfst du auch zufällig wieder in deine Kindesrolle und erwischt dich, wie du wieder ein „gutes“ Kind bist. Vielleicht bist du dann auch „rebellisch“? Vielleicht duldend?

Im Alltag kann ich Distanz von Menschen nehmen, die in einer Welt leben, die ihnen nicht gut tut. Es tangiert mich nicht so sehr. Aber zu Hause? Bei Menschen, die du liebst? Was machst du dann? 

Es gibt hier wohl keine „richtige“ Antwort und jeder sollte für sich eine passende Einstellung finden. Ich habe mich entschieden, einfach nur präsent zu bleiben und auf meine Intuition zu hören. In solchen Momenten ändert sich die Perspektive und du übernimmst die Elternrolle.
Begleitend, liebevoll und einsichtig versuchst du die Person zu neuen Einsichten zu bewegen in der Hoffnung, dass sich ihre Welt danach ändert. Eine Welt, in der sie vielleicht weniger leiden müssen. Eine Welt, in der sie das Geschenk Leben ein wenig mehr wertschätzen. Und eine Welt in der sie die Plastizität der Realität vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben bemerken.

Wie ist es bei dir? Kannst du eine längere Zeit mit deinen Eltern verbringen? Fühlst du dich danach entspannt? Oder kommt dir die oben genannte Geschichte auch bekannt vor?
Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen und Impulse dazu.

Alles Liebe
Andrej

P.S. Die Inhalte meiner Blogartikel repräsentieren die individuellen Einsichten und Erfahrungen aus meinem Leben, aber auch meine Erkenntnisse und mein Wissen aus den Bereichen Coaching, Psychologie und Meditation. Ich habe dabei nie den Anspruch, dass meine Wahrheit auch deine sein muss! Mein Tipp: Nimm dir einen positiven Impuls für dein Leben heraus und verwerfe den Rest. Es geht hier schließlich um dich! Du weißt am besten, was dir gut tut ;)


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