Raus aus dem Gedankenchaos

Hallo, ihr Lieben! :)

Die meisten von euch kennen den Spruch: „Dein schlimmster Feind und jene, die dich hassen, vermögen dir niemals so zu schaden, wie dein eigener Geist.“ Wir alle nicken dieser Aussage zu und denken vielleicht kurz über sie nach, bevor wir in unser Alltagsdenken zurück schreiten.

Uns ist klar, dass wir denken. Und trotzdem hinterfragen nur wenige dieses alltägliche Wunder. Wo kommen die Gedanken her? Wer kommuniziert dort eigentlich mit wem? Warum ist es manchmal dort ruhig und ein anderes Mal ein tobender Sturm?

Sobald wir unseren Denkapparat anfangen zu betrachten, wird es ein wenig absurd. Ein Beispiel: Ich schreibe diese Email und trinke gerade meinen Kaffee. Ich nehme einen Schluck und denke mir: „Hmmm der Kaffee ist ja lecker.“ Zu wem sage ich das eigentlich? Ich schmecke doch, dass der Kaffee lecker ist. Mit wem teile ich diese Wahrnehmung?

Wenn ich auf der Straße meine Gedankenprozesse laut aussprechen würde, dann wäre ich schon längst irgendwo eingeliefert worden. Aber in der Privatsphäre meines Kopfes bin ich ja sicher. So kann ich mich komplett „in meinen Kopf“ verkriechen, von wo aus ich die Welt beurteilen kann: „Er ist ja nett.“, „Die Welt ist echt unfair.“, „Ich bin viel zu dick.“, Ich muss mich doch zusammenreißen.“, „Was denkt der andere bloß über mich?“…. 

Jedes Mal wenn dir denken, führen wir eigentlich Selbstgespräche. Diese Stimme in unserem Kopf kann sanft, grob, oder sogar zerstörerisch sein. Nur wenige erkennen aber, dass diese Stimme nicht real ist.Andrej Uhrich

Wir denken oft, dass wir die Welt beschreiben. Dabei führen wir eigentlich nur lebendige Selbstgespräche. Egal, ob wir uns heruntermachen, aufpäppeln oder etwas analysieren. Selbstgespräche!

Alle deine Selbstzweifel, Wahrheiten, Erklärungen, Analysen…. und im Endeffekt auch deine Persönlichkeit sind durch diese Selbstgespräche entstanden. Manchmal ist die Stimme ganz sanft, ein anderes Mal grob und wieder ein anderes Mal zerstört sie dich von innen. Und egal, wie lange und oft du einen Ausweg suchst, egal wie hart du sie anflehst, dich über sie aufregst oder versuchst vor ihr zu fliehen, du kannst ihr nicht entkommen.

Manche betäuben sich, andere ignorieren sie und wiederum andere fangen an 100%ig auf sie zu hören. Und nur ein ganz kleiner Teil in unserer Gesellschaft, und ich hoffe du gehörst dazu, merkt, dass diese Stimme und alle damit verbundenen Probleme, nicht real sind.

Diese Stimmen sind bloße Gedanken! Haben diese Stimmen Einfluss auf dich? Na klar! Diese Stimmen haben genau den gleichen Einfluss auf mich, wie ein Horrorfilm! Ich kann mich ruhig vor dem Horrorfilm fürchten. Aber ich muss jetzt nicht meine Wohnung verbarrikadieren und mich bis an die Zähne bewaffnen, weil der böse Clown aus dem Film mit seiner Axt gleich an der Tür klopft.

Dies klingt banal! Oder? Aber genau das machen wir jeden Tag:

Die Stimme sagt: „Du sieht ja heute scheiße aus!“ und schon stehen wir 10 Minuten länger im Bad.
Die Stimme sagt: „Jetzt darfst du genießen!“ und wir essen eine halbe Torte auf.
Die Stimme sagt: „Diese Person ist unverschämt.“ und schon meiden wir die Person.

Fakt ist: Du brauchst diese Stimme nicht, um dich in dieser Welt zu orientieren. Du hast eine tiefere Weisheit. Die Weisheit, die dann in dir auftaucht, wenn diese Stimme ganz ruhig wird. Diese Weisheit, wenn du offen, frei, liebend und glücklich bist. Dann machst du die besten Entscheidungen, dann orientierst du dich mit einer Leichtigkeit durch die Welt, die für viele Menschen ungläubig erscheint. Vielleicht hast du solche Menschen schon getroffen?

Man fragt sich dann: Wo denn diese Leichtigkeit und Unbeschwertheit herkommt? Wie kann ich diese Leichtigkeit auch erreichen?  Ganz einfach: „Sobald du feststellst, dass diese Stimme(n) nicht real ist, fällt ein riesiger Druck von dir ab. Du wirst freier! Du bist lebendiger!“

Mein Tipp: Versuche in den nächsten Tagen einfach mal deine „Selbstgespräche“ mit Faszination und Humor zu beobachten. Ich muss mich auch immer wieder wegschmeißen (und fange manchmal an auf der Straße laut zu lachen), was aus meinem Kopf teilweise rauskommt. Oft schmunzle ich vor mich hin und staune einfach, was da teilweise für tolle und abstruse Sachen rauskommen. Ich kann diese Gedanken (und damit verbundenen Gefühle) nutzen… oder nicht. Aber ich weiß, dass sie keine Wahrheit sprechen!

Schau mal die Tage, wie oft du dich in Selbstgesprächen verlierst. Du wirst staunen. Denn oft vergehen Stunden, Tage oder Wochen, bis du erkennst: „Es war nur ein Selbstgespräch, in das ich mich so furchtbar und für so lange Zeit reingesteigert habe. “

Liebe Grüße
Andrej

P.S. Die Inhalte meiner Artikel repräsentieren die individuellen Einsichten und Erfahrungen aus meinem Leben, aber auch meine Erkenntnisse und mein Wissen aus den Bereichen Coaching, Psychologie und Meditation. Ich habe dabei nie den Anspruch, dass meine Wahrheit auch deine sein muss! Mein Tipp: Nimm dir einen positiven Impuls für dein Leben heraus und verwerfe den Rest. Es geht hier schließlich um dich! Du weißt am besten, was dir gut tut ;)


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4 Comments on “Raus aus dem Gedankenchaos”

  1. Lieber André,

    Danke für diesen Beitrag.

    Derzeit „rede“ ich oft in oder mit meinem Kopf. Gespräche die nie stattfinden werden aber dennoch male ich mir diese aus. Eigentlich Quatsch, dass weiß ich, denn dadurch bin ich angespannt,nicht anwesend und sogar nicht ansprechbar. Dabei will ich das gar nicht aber es beschäftigt mich.

    Ich werde für mich versuchen deine Worte aus deinem Blog zu verinnerlichen,denn es ist das was ich eigentlich auch denke. Nur vergesse ich es oft.

    Beste Grüße

  2. Lieber André, mir ist schon bewusst, dass meine innere Stimme Gedanken sind.
    Ich setze sie manchmal bewusst ein, um mich auf positive Dinge auszurichten, wie z.B. wenn die Sonne scheint, ein Vogel singt ….
    um so von meinen negativen Gedanken und Gefühlen wegzukommen.
    Das tut mir gut!
    Herzliche Grüsse und Dank für deine immer wieder interessanten Impulse!

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