Körper, Geist und Straßenangebote

Hallo, ihr Lieben!

Im heutigen Blog-Artikel möchte ich über einen elementaren Mechanismus des menschlichen Geistes sprechen. Oft fragen wir uns nämlich, wo denn auf einmal die „negativen Gefühle“, die „innere Unruhe“ oder diese „Überforderung“ herkommen.
In diesem Blog-Artikel möchte ich argumentieren, dass diese Gefühle gut sind und dich vor größerem Schaden bewahren. Bevor ich hier genauer darauf eingehe, möchte ich erst mal ausholen.

Unser Körper: Ich bin jedes Mal fasziniert von unserem Körper. So viele Elemente arbeiten in diesem Moment in einer perfekten Synchronisation miteinander zusammen und geben uns das Geschenk des Lebens. Mein Körper z.B. verarbeitet Essen und erzeugt Energie. Mein Körper filtert Umweltgifte und scheidet sie aus. Er passt sich perfekt an meine Beanspruchung des Lebens an. Zum Beispiel bekomme ich mehr Muskeln, wenn ich mehr körperlich arbeite. Die interne Energieverarbeitung (also Essen, Atem, Gefühle) und die eigene Reinigung sind erstaunlich. Diese wichtigen Prozesse sind irgendwie in der Intelligenz des Lebens integriert. Ich muss also nicht verstehen, wie meine Leber arbeitet. Ich muss nicht ständig an meine Nieren denken, damit sie ihren Job tun.

Wenn ich aber etwas falsch mache, dann meldet sich mein Körper mit Unwohlsein, Schmerz oder anderen Signalen. Mein Körper sagt mir also, wenn ich zu schwer hebe, mich falsch ernähre oder zu lange sitze. Dies ist die Kommunikation deines Körpers. Dies ist das erste Signal, dass dir sagt: „Stop! Du machst etwas falsch!“ Und wenn wir in dem Moment auf unseren Körper hören, dann können wir größere Schäden umgehen. Im Endeffekt bräuchten wir dann auch keine externen Hilfsmittel (Arzt, Therapie, OP etc.), außer es passiert ein Unfall.

Aber leider hören wir oft nicht auf unseren Körper. Warum? Vielen Menschen wurde nicht beigebracht ihrem Körper richtig zuzuhören. Ich habe z.B. als Kind von meiner Mutter, die ein großer Dickkopf ist, gelernt weiter zu pushen, wenn ein Hindernis auftaucht. Mit dem Kopf durch die Wand! Dies hat sich bei mir als eine Gewohnheit etabliert und wurde für eine lange Zeit ein großer Teil meines Lebensweges. „Ich lasse mich doch nicht von Schmerz aufhalten.“, habe ich mir gesagt. „Ich bin unverwundbar!“, habe ich immer behauptet. „Gedanken über Materie.“, habe ich gescherzt.

Vielen Menschen wurde nicht beigebracht ihrem Körper richtig zuzuhören.Andrej Uhrich

Und was passiert, wenn wir jemandem nicht zuhören? Die Person wird dann lauter und lauter! Sie macht sich mit allen Mitteln bemerkbar bis sie irgendwann die Kommunikation ganz aufgibt und wir dann den Stinkefinger zu sehen bekommen. Dann fangen die Systeme auch schlechter an zu arbeiten (Dienst nach Vorschrift) und wir sind dann ganz verdutzt, wenn unsere Leistung, Gefühlsleben, Gesundheit usw. leidet.

Gedankliche Kraft kann hier sicherlich helfen, aber nur zu einem bestimmten Punkt. Irgendwann bricht das ganze System einfach zusammen. Generalstreik oder noch schlimmer: „Wir kündigen!“ sind dann hier die Folge. Viele Menschen sind dann auf einmal überrascht, wenn der Körper aufgibt: „Gestern war er noch stark wie ein Bulle und heute liegt er im Krankenhaus.“

Die Gewohnheiten, die in unserer Gesellschaft vorherrschen scheinen die Intelligenz unseres Körpers (und seine Stimme) irgendwie nicht wirklich zu berücksichtigen. Achtsamkeit für die inneren Prozesse wurde mir z.B. nie beigebracht. Bauchweh? Iss diese Wurzel! Kopfweh? Willst du eine Tablette? Fieber? Ab zum Arzt!

In der Vergangenheit wurde ich zudem auch noch sauer auf meinen Körper: „Wie kann er es bloß wagen jetzt auf einmal krank zu werden!“ (Man betrachte die Ansprache in der dritten Form)

Diese mangelnde bzw. falsche Kommunikation wirkt natürlich auf die Prozesse in unserem Körper. In vielerlei Hinsicht schaden wir uns also selbst! Obwohl ich zu diesem Thema ein ganzes Buch schreiben könnte, werde ich an diesem Punkt aus zweierlei Gründen stoppen. Erstens, glaube ich, dass den meisten dieses Thema etwas vertraut ist (und ich rege dich auch an, dich weiterhin mit diesem äußerst wichtigen Thema zu befassen). Zweitens, will ich gerne eine schöne Parallele zu diesem Thema ziehen und dich zu Nachdenken animieren. Der Kreis fängt sich an zu schließen.

Was ist also diese Parallele? Ich argumentiere, dass es zwischen gedanklichen und körperlichen Prozessen keinen Unterschied gibt! Im Geist arbeiten auch viele Elemente (Erinnerung, Wahrnehmung, Muster erkennen, Probleme lösen etc.) in einer perfekten Synchronisation zusammen und geben mir das Geschenk meiner Bewusstheit (des Lebens). Mein Geist passt sich auch perfekt an die Beanspruchung des Alltages an. Passend zu jeder Situation kommen die Gedanken, die ich im Moment brauche. Und solange ich nicht aktiv diese Gedanken festhalte, gehen sie auch von alleine weg. Diese wichtigen Prozesse sind irgendwie in der Intelligenz des Lebens integriert.

Wenn ich aber etwas falsch mache, dann meldet sich mein Geist mit „negativen Gefühle“,“innerer Unruhe“ oder „Überforderung“. Dies ist eine wichtige Kommunikationsweise unseres Geistes. Dies ist das erste Signal, dass uns sagt: „Stopp! Du machst etwas falsch!“ Und wenn wir in dem Moment auf unseren Geist hören, dann können wir größere Schäden (Panik, Depression, Taubheit etc.) umgehen.

Intuitiv interpretieren wir dieses Signal auch richtig. Wir ändern dann unsere Denkrichtung. Aber sehr oft machen wir genau das Gegenteil. In so einem Fall verschlimmern wir sogar das Gefühl! Warum? Weil wir hier den Pfad des negativen Gefühls einschlagen, anstatt dieses negative Gefühl als ein Zeichen zu sehen und anzuhalten.

Es ist ein wenig so, wenn du mit dem Auto auf einer Landstraße fährst. Plötzlich siehst du Schilder auf denen „Gefahr“ und „Vorsicht“ steht. Aber anstatt zu stoppen und umzukehren, gibst du noch mehr Gas in der Hoffnung, dass du endlich mal die ganze Straße siehst, dann verstehst und von ihr frei bist. Irgendwann kommt dann aber die Klippe und du verlierst jeglichen Grund unter den Füßen. Das muss natürlich nicht sein. Stell dir deinen Geist, wie ein Netzwerk an Straßen vor. Hier gibt es Wege, Landstraßen und Autobahnen. In jedem Moment deines Lebens erscheint dir eine neue Straße und du kannst entscheiden, ob du für eine Weile auf dieser Straße fahren möchtest?

Ein Beispiel: Wenn ich mich morgens an meinen Computer an die Arbeit setzte, dann befahre ich nur die Straßen, die irgendwie mit der Arbeit zu tun haben. Je mehr ich diese Straßen befahre, desto besser verbunden werden diese und desto besser baue ich diese aus. Mittlerweile sind diese gut befahrene Autobahnen, die sehr gut beschildert sind.

Während dieser Zeit können natürlich neue „Straßenangebote“, die nichts mit der Arbeit zu tun haben auftauchen. Ich wähle aber, ob und wie lange ich solche Straßenangebot befahre. Jedes Straßenangebot bringt einen bestimmten Inhalt und ein bestimmtes Gefühlsbild mit sich. Es kann sich hier um Beziehungen, Gesundheit, Reisen usw. drehen. Manchmal kann ich mit diesen Gedanken (Straßenangeboten) nichts anfangen und verwerfe sie, weil ich mich auf die Arbeit konzentrieren möchte. Ein anderes Mal bin ich verwundert, wie passend der folgende Gedanke ist. In so einem Zustand entsteht leicht Innovation und Flow.

Genauso wie beim Autofahren brauche ich auch nicht die ganze Straße zu sehen, sondern nur das, was direkt vor mir ist. Ich sehe nur die paar Meter vor mir und vertraue einfach, dass mich die Straße der Inspiration während der Arbeit weiterbringt. So ist es auch mit diesem Blog-Artikel. Ich hatte zwar eine Vorstellung, über was ich schreiben wollte, aber während des Schreibens staune ich selber, was alles noch dazu kommt und wie stark der Text von der ursprünglichen Idee abweicht.

So entsteht meiner Meinung nach Kreation! Denn dieser Artikel sollte eigentlich auch viel kürzer werden.

Manche Straßen befahre ich aber gar nicht! Warum? Weil mich die Warnschilder warnen, es nicht zu tun. Die Warnschilder symbolisieren Stress, innere Unruhe, ein ungutes Bauchgefühl etc. Wir sprechen hier von den internen Straßen meines Geistes.

In der Vergangenheit hatte ich zum Beispiel ein unschönes Gefühl, wenn ich mich mit „erfolgreichen“ Menschen unterhielt. Warum? Weil ich eine Straße namens „Ich bin weniger wert, als die Person“ befuhr. Dadurch wurde ich nervös, ignorierte alle Warnschilder und kam dann prompt auf die Straße:“Das wird doch wieder nichts. Du Versager!“ Jetzt schlug mein ganzer Körper Alarm, denn ich fuhr auf der Versager-Straße. Ich begann zu schwitzen, atmete flach und trat noch mehr aufs Gas. Ich ignorierte alle anderen Straßen (und Warnschilder), weil ich einen Tunnelblick hatte.

Die Navigation auf den Straßen deines Geistes kann schon kompliziert sein. Merke dir aber immer! Du hast ein eingebautes Warnsystem. Genauso wie dein Körper Schmerz signalisiert, wenn du etwas falsch hebst, signalisiert dir auch dein Geist ein ungutes Gefühl, wenn du mal falsch abbiegst.

Und weißt du was das Tolle ist? Du hast noch einen eingebauten Auto-Piloten im Geist. Dein intelligentes System. Genauso wie dein Körper sagt, „Ich bin müde.“, „Ich habe Hunger.“ oder “Ich will kuscheln.“, bietet dir auch dein Geist immer wieder neue „Straßenangebote“ an und versucht das Beste, um dich vor den „gefährlichen Straßen“ zu warnen.

Wie ist dein Autopilot? Dies ist dein Gefühlssystem. Dein Gefühl sagt dir mit Hilfe eines Gefühls: „Hmmm, du fährst jetzt aber eine tolle Straße, die echt gut zur Situation passt. Weiter so!“ oder „Warte mal! Etwas stimmt hier nicht! Bist du dir sicher, dass das die richtige Straße für dich im Moment ist? Lass mal bitte kurz los und ich präsentiere dir eine neue Auswahl an Straßen. Stopp!“

Meditation, frische Luft oder ein Gespräch mit deinen Liebsten, kann hier helfen vom Gas zu gehen bzw. die Straße ganz zu verlassen. Dein System wird dir schon die passende Straße (ohne dein Zutun!!!) präsentieren. Du kannst immer noch entscheiden, ob du sie befahren möchtest.

Solange wir aber gedanklich an unseren „Straßen“ festhalten, weil uns z.B. gesagt wurde, dass dieses Konzept, diese Einstellung oder Arbeitsweise (gedankliche Straßen) richtig bzw. normal sind, werden wir immer wieder auf die gleichen Straßen kommen und sie immer weiter zu Gewohnheiten ausbauen. Dabei merken wir vielleicht nicht, dass es noch einen bequemeren, glücklicheren oder kürzeren Weg gibt. Dein Autopilot hat hier immer den besten Überblick, vertraue mehr auf sein/ihr Angebot.

Es gibt diesbezüglich noch viel zu schreiben. Ich denke aber, fürs Erste reicht es dies aber, sonst wird es am Ende noch ein kleines Buch. ;)

Ich hoffe, ich konnte dich mit diesem Blog-Artikel etwas inspirieren und zum Nachdenken animieren. Probiere mal, deinem Autopilot etwas mehr zu vertrauen. Vertraue, dass dieser Autopiloten immer das Beste tun wird, um dir die passende Auswahl an Straßen und Routen zu präsentieren. Wenn du willst, starte mit ihm/ihr auch eine Unterhaltung. Es lohnt sich!

Hat dich dieser Blog-Artikel inspiriert und könnte er auch für deine Freunde interessant sein? Dann teile ihn gerne via Facebook mit einem ganz besonderen Menschen.

Bist du neugierig geworden und möchtest auch wieder mehr auf deinen inneren Autopiloten lauschen? Hier ist deine Chance. Starte die Meditation-Challenge diesen Montag mit einer tollen Gruppe und schau einfach mal, ob dies etwas für dich ist. Hier geht’s zur kostenlosen Anmeldung.

Ich wünsche dir eine tolle Zeit. Fühl dich ganz lieb gedrückt.

Liebe Grüße aus Berlin,

Andrej 

P.S. Jeden Donnerstag Morgen findest du hier einen neuen Beitrag. Die Inhalte meiner Blog-Artikel repräsentieren die individuellen Einsichten und Erfahrungen aus meinem Leben, aber auch meine Erkenntnisse und mein Wissen aus den Bereichen Coaching, Psychologie und Meditation. Ich habe dabei nie den Anspruch, dass meine Wahrheit auch deine sein muss! Mein Tipp: Nimm dir einen positiven Impuls für dein Leben heraus und verwerfe den Rest. Es geht hier schließlich um dich! Du weißt am besten, was dir gut tut ;)


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