Etwas stimmt nicht!

Hallo, ihr Lieben! :)

Kennst du das Gefühl? Du liegst Nachts im Bett. Vielleicht denkst du über deinen Tag nach? Vielleicht schweifen deine Gedanken auch in die Zukunft? Und dann merkst du plötzlich dieses Gefühl. Schon wieder! Das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Du kannst die Ursache aber nicht wirklich fassen. Es ist so, als ob du probierst dich an einen Namen zu erinnern. Er liegt dir auf der Zunge, aber du kommst einfach nicht drauf. Dieses Gefühl ist wie ein Nagen in deinem Inneren.

Dieses Nagen führt dazu, dass du versucht in den Ecken deines Verstandes nach Ursachen und Lösungen zu suchen:“Vielleicht stimmt etwas mit mir nicht? Vielleicht bin ich irgendwie ‚kaputt‘ geboren? Vielleicht habe ich mein Kindheitstrauma nicht überwunden? Vielleicht sind es aber auch meine Mitmenschen? Vielleicht die ’schlechten Energien‘ um mich herum? Oder vielleicht doch ich?“

Dieses Gefühl kommt auch manchmal vor, wenn wir uns in Gesellschaft befinden, auf Reisen gehen oder Arbeiten. Auf einmal und aus dem Nirgendwo intensiviert sich dieses Gefühl auch manchmal. Dann suggeriert es immer wieder:“Ich bin (noch) nicht genug! Ich habe es (noch) nicht geschafft! Ich muss noch soviel in mir lösen (reinigen, freisetzten etc.)!“

Das Einzige, was dieses Gefühl besänftigen kann, so scheint es zumindest, ist das Wort:“Bald!“ Bald löse ich dieses Gefühl auf. Bald wird es weniger! Bald bin ich wieder „ganzer“,“heiler“,“vollkommener“! Bald, bald, bald…

Dieses „etwas stimmt nicht“- Gefühl kann zu einer Art Teufelskreis werden, wenn wir nicht wachsam sind.Andrej Uhrich

Natürlich hat jeder für sich individuelle Theorien, wo denn dieses Gefühl herkommt und jeder hat auch für sich die individuellen Lösungen, was er/sie denn in der nächsten Zeit unternehmen müsste. Aber vielleicht ist man auch „verzweifelt“, weil man immer wieder vergebens gegen dieses „etwas stimmt nicht Gefühl“ kämpft. Irgendwie scheint nichts zu funktionieren. Dieses Nagen ist immer noch da… Und an das „Bald“ glaubt man auch nicht mehr so wirklich…!“ Was also tun?

Nun, ich glaube, hier handelt es sich um eine Art Teufelskreis. Je mehr wir uns bestreben, uns zu „heilen“, damit dieses Gefühl weggeht, desto stärker wird dieses „etwas stimmt (mit mir) nicht Gefühl“.

Was passiert da also? Eigentlich ist es ganz einfach! Schau mal, jeder deiner Gedanken führt zu einer physischen Reaktion im Körper. Wirklich jeder Gedanke! Du kannst es selbst ausprobieren, wenn du möchtest. Schließe deine Augen und stell dir vor wie einer deiner Liebsten einen Preis, eine Ehre oder Applaus für etwas bekommen. Stell dir das freudige Gesicht vor. Das Lächeln. Wie fühlst du dich jetzt? Stell dir jetzt deine Liebsten vor, wie sie mit etwas zu kämpfen haben und es evtl. selbständig nicht schaffen. Stell dir die Tränen vor. Den verzweifelten Gesichtsausdruck. Wie fühlst du dich jetzt?

Gedanken haben also Auswirkungen auf deinen Herzschlag, deine Atmung, deine Temperatur, Verspannungen etc. Diese Veränderung fühlst du natürlich immer und immer wieder. Wenn wir annehmen, dass wir ca. 50.000 Gedanken pro Tag haben (einige Wissenschaftler sagen mehr, andere weniger), dann kannst du dir vorstellen, was alles in deinem Körper während des Tages los ist.

In der einen Sekunde verändert sich deine Physiologie so, dass du strahlst, dich stark fühlst und die Welt erobern kannst. In der nächsten Sekunde fließen die Tränen und dein Bauch verkrampft. Bei Kindern kann man diesen schnellen Wechsel besonders gut beobachten.
Natürlich sind uns diese Gedanken nicht immer bewusst. Manche Gedanken sind auch uralt. Manche Gedanken sind so sehr „Teil von uns“, dass wir diese Gedanken(muster) niemals, ohne fremde Hilfe bzw. eine andere Perspektive erkennen können. Ein Fisch würde schließlich auch fragen:“Hä? Was ist Wasser?“

Wenn einer dieser (unbewussten) Gedanken dich dann Nachts heimsucht und du diese physiologische Reaktion deines Körpers spürst (also dieses ungute Gefühl), dann suchst du nach der Ursache. Schon alleine durch das Suchen der Ursache, hältst du diesen Gedanken am „weiterziehen“ auf. Du sagst dann:“Stopp! Bleib hier Gedanke. Ich möchte mehr über dich wissen!“ So „nährt“ sich der Gedanke. Er bleibt, wird “ größer“ und somit auch die physiologische Reaktion deines Körpers, also das zugehörige Gefühl. Dazu kommen noch weitere Gedanken und weil du das „weiterziehen“ aufhältst, bildet sich ein Stau…! Diese neuen Gedanken verursachen wieder eine physiologische Reaktion (dein Gefühl) und schon entsteht ein Chaos. Gefühlsstau! Gedankenstau! Überforderung! Es staut sich also an, und an, und an… bis wir innerlich schreien:“Was ist denn bloß falsch mit mir? Warum bin ich so kaputt?“

Was also tun? Hier eine Anleitung: Mach dir wirklich bewusst, dass jeder deiner Gedanken eine physiologische Reaktion deines Körpers hervorruft.

Akzeptiere, dass die Ursache deines Gefühls (deine physiologische Reaktion deines Körpers) höchstwahrscheinlich in deinem (unbewussten) Denken liegt. Akzeptiere, dass du es durch zusätzliches Denken über das Gefühl (deine physiologische Reaktion deines Körpers) oder über den (unbewussten) Gedanken,womöglich nur noch weiter verstärkst. Lasse dich von diesem Gefühl (deine physiologische Reaktion deines Körpers) oder dem Gedanken nicht „verführen“. Folge ihn nicht! Außer du möchtest es freiwillig! Stell dir vor dieser Gedanke (der deine physiologische Reaktion deines Körpers auslöst), möchte deine komplette Aufmerksamkeit verschlingen. Dich komplett einnehmen. Dein ganzes Sein! Wähle nicht dem Gedanken (der deine physiologische Reaktion deines Körpers auslöst) zu folgen, sondern dich auf etwas zu konzentrieren, worauf du Lust hast. Mein Tipp: Deinen Atem! Also: Jedes Mal, wenn der Gedanke (der deine physiologische Reaktion deines Körpers auslöst) wiederkommt, konzentriere dich auf deinen Atem (oder etwas anderes). Lass dich also nicht vom Gedanken/Gefühl verführen ;) Außer du möchtest es freiwillig!

Wir brauchen nicht verstehen, wo und warum bestimmte Gedanken und Gefühle in uns entstehen. Wir müssen eher realisieren, dass angespanntes Denken (über das Denken oder das Gefühl) eher zu „Festhalten“ und evtl. sogar zur Vergrößerung des Problems führt. Wenn wir lernen uns nicht von „jeden dahergelaufenen“ Gedanken verführen zu lassen, sondern einfach zu sagen:“Nö, dich brauche ich jetzt nicht!“, und uns auf unseren Atem (oder einen anderen Fokuspunkt) konzentrieren, dann haben wir schon einen riesengroßen Schritt Richtung Freiheit und Selbstbestimmung gemacht.

Viel Freude beim Ausprobieren. Ich drücke dir die Daumen.

Bis nächste Woche.
Fühl dich umarmt,
Andrej


Wie fandest du diesen Blogpost? Wir arbeiten immer daran die Artikel zu verbessern. Bewerte hier und gib uns Feedback:

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (40 durchschnittliche Bewertung: 4,35 von 5)

Loading...


 

Schreibe einen Kommentar