Die Schippe mit der schwarzen Kohle

Hallo, ihr Lieben! :)

Manchmal bin ich selber von mir überrascht, wie sehr ich mich in den letzten Jahren entwickelt habe. Manchmal wundern sich Menschen, die mich länger kennen, wie sehr ich mich verändert habe. Das sind diese schönen Momente, in denen man zurückschaut und selber ein wenig über seine eigene Entwicklung staunt.

ABER: Es gibt auch Momente, in denen ich mich und meine innere Einstellung hinterfrage. Es gibt Situationen, in denen ich zweifle, ob überhaupt etwas geschehen ist oder ob ich mir das alles nur einbilde. Ich frage mich dann, ob dies doch nicht nur alles gespielt ist und diese ganzen Methoden… diese Meditation, Coaching und die Psychologie nicht einfach nur eine Fassade ist. Andere können sich sicherlich transformieren. Aber ich? Vielleicht bin ich einfach nur unfähig!

Natürlich spüre ich tief im Innersten, dass diese Selbstzweifel vorübergehend sind und keine große Rolle in meinem Leben einnehmen. Aber sie sind da… sehr selten… aber sie sind da! Ich habe mich also entschlossen die Ursache dieser Gedanken und Gefühle zu untersuchen.

Durch verschiedene Bücher und Gespräche kam ich zu den folgenden Erkenntnissen. Diese möchte ich mit euch teilen. Zuvor muss ich jedoch etwas erwähnen: Ich fühle mich niemals „weise“,“wissend“ oder „aufgeklärt“. Egal welche Einsichten ich bekomme, egal wie „weit“ meine Entwicklung zu sein scheint und egal wie glücklich und erfüllt ich mich in meinem Leben fühle, ich fühle mich immer am Anfang. Und ich bin mir sicher, dieses Gefühl wird niemals aufhören. Ich habe gelernt immens dankbar für dieses Gefühl (ich stehe noch ganz am Anfang) zu sein. Meiner Meinung nach ist dies eine wichtige Komponente unseres Geschenks. Unser Leben!

Ich fühle mich niemals weise, wissend oder aufgeklärt. Egal wie weit meine Entwicklung zu sein scheint und egal wie glücklich und erfüllt ich mich in meinem Leben fühle, ich fühle mich immer am Anfang.Andrej Uhrich

Aber gut, kehren wir zu den „Selbstzweifeln“ zurück. Nach meiner Erkenntnis werden diese Zweifel durch zweierlei Gründe verursacht.

Fangen wir mit dem ersten Grund an: In seinem Buch „Letting Go“ beschreibt Richard Hawkins dieses Phänomen mit der folgenden Situation. Stell dir vor du stehst vor einem Ofen und schippst schwarze Kohle in einen Ofen. Diese Kohle symbolisiert deine angestauten Emotionen, schädliche Gewohnheiten und unverarbeitete (mini) Traumata. Mit anderen Worte, du lässt dein psychologisches Konstrukt, welches dich von deinem Wesen (deinem wahren Ich, deinem Potential etc.) zurückhält, Stück für Stück los. Du löst es auf.

Dabei verwendest du verschiedene Methoden (Meditation, Coaching, Einsichten etc.). In diesem Prozess siehst du aber die meiste Zeit die volle Schippe. Es scheint so zu sein, dass du nur die schwarze Kohle, die auf der Schippe liegt, wahrnimmst. Jedes Mal, wenn du diese Schippe entleerst, fühlst dich für einen kurzen Moment besser, bis du wieder den nächsten Haufen schwarzer Kohle auf der Schaufel wahrnimmst. Du schwitzt, du arbeitest und du fragst dich:“Wann hört dies denn endlich auf?“

Was du aber im Prozess nicht wahrnimmst, ist der riesige Haufen, denn du schon „abgeschippt“ hast. Der enorme Haufen, denn du eigenständig verarbeitet hast. Nicht jemand anders, nicht die „Methode“. Nein! Nur du! Dies ist dein Schaffen.

Du bemerkst manchmal gar nicht, wie stark du dich schon verändert hast. Es kann sich dann so anfühlen, dass du nur auf der Stelle trittst (nur die Schippe mit der Kohle wahrnimmst) und nicht vorankommst.“Die Schippe ist ja immer so voll.“, magst du sagen. In solchen Situationen sind es dann meistens Freunde, Familie oder Bekannte, die sagen:“Mensch du wirkst irgendwie „leichter“,“losgelöster“,“freier“.

Dies ist der eine Grund, den ich euch vorstellen wollte. Es geht hier um deine Perspektive. Denn, ich glaube, dass das Schippen niemals (niemals!!) enden wird. Egal wie gut, frei, verbunden etc. du dich fühlst, es gibt immer etwas aufzulösen (bzw. abzuschippen). In diesem Prozess entdecken wir unser wahres Ich, unsere Essenz und bemerken auf einmal die unendliche (unendliche!) Tiefe des Seins. Es gibt hier kein Stopp, des sich Gut-, Frei-, Schöpferisch- und Verbunden-Fühlens. Dies ist die Reise und sie wird niemals aufhören. Du wirst dich immer am Anfang fühlen. Dies ist dein Geschenk! Denn es gibt noch so viel zu Entdecken und zu Erfahren. Das Schippen hört niemals auf. Gewöhne dich also lieber daran! ;)

Mein Tipp: Wenn dich die Motivation zu „schippen“ verlässt, schau mal kurz auf den Haufen, denn du schon „geschippt“ hast. Schau einfach mal, wie du dich in den letzten Wochen, Monaten und Jahren deiner „Investition in dich Selbst“ verändert hast. Betrachte einfach mal welche Glaubensmuster, destruktive Emotionen und unnützen Verhaltensweisen, du schon aufgelöst (weggeschippt) hast. Dies ist dein Verdienst. Deine Arbeit. Mach weiter! Bleib am Ball!

Der zweite Grund bezieht sich auf deine alten Konstrukte (und dein Ego). Wenn wir im Prozess alte Muster (Emotionen, Gewohnheiten, Gedanken etc.), die wir durch unsere Umwelt (Familie, Gesellschaft, Bildungssystem etc.) gelernt haben auflösen, dann entsteht in deinem inneren Wesen ein Konflikt. Denn, diese Muster haben sich in der Vergangenheit gebildet, um dir zu helfen. Die meisten von diesen Mustern sind in deiner Kindheit entstanden und haben dir damals geholfen. Nach diesem Mustern lebst du, siehst du und kreierst du deine Realität.

Wenn wir jetzt mit Hilfe von verschiedenen Methoden (Meditation, Coaching etc.) diese Muster auflösen, dann greift dein Ego ein und versucht dies zu stoppen. Leichte Panik bricht aus:“Wie soll es ohne dies Muster bloß weitergehen?“ Denn jedes einzelne Muster (Emotionen, Gewohnheiten, Gedanken) fordert seine Daseinsberechtigung. Es kann sich anfühlen, als ob man etwas Wichtiges von sich verliert bzw. aufgeben muss. Man hat schon so lange mit Hilfe dieses Musters überlebt und jetzt soll man es aufgeben?

In deinem Kopf entstehen dann Selbstzweifel. Unbewusst entsteht das Gefühl:“Was ist, wenn ich dieses Muster in Zukunft noch brauche?“ Dein Ego ist sehr kreativ, um die Auflösung dieser erlernten Muster (Emotionen, Gewohnheiten, Gedanken etc.) zu verhindern.

David Hawkings meinte in seinem Buch:“Wenn dein Ego laut meint, dass dieses ganze an sich arbeiten (Schippen) uns sowieso nichts bringt und wir uns niemals verändern werden (andere schon, wir aber nicht!) dann bewegen wir uns in die richtige Richtung. Denn dann können wir unser Ego (diese innere Stimme, die denkt alles besser zu wissen und immer nach Kontrolle sucht und nach Stillstand bzw. schreit) von unseren Wesen trennen.“

Laut Hawkings ist dies der letzte innere Kampf des Egos, um dich von deiner tieferen Weisheit, deinem Potential und deinem wahren Sein abzuhalten. Sobald du dich in dieses tiefere Sein ergibst, loslässt und dich fallen lässt, wird das Ego nochmal ganz laut aufschreiben, Panik bekommen und alles unternehmen, um dich abzuhalten diesen Schritt zu tun. Der Schritt erfordert viel Mut und Vertrauen in dein eigenes Wesen, dein Potential und deine Fähigkeiten. Loslassen, sich ergeben und tiefes Vertrauen sind nicht einfach. Dieses „Aufschreien“ wird jedes Mal aufs Neue passieren, wenn du dich in dein Sein fallen lässt. Die Alarmglocken werden aber von Mal zu Mal stummer und der Einfluss deines Egos (Kontrolle, Rechthaberei, Richtig/Falsch-Denken, Stillstand, Fertigsein etc.) wird weniger. Dein Ego wird immer wieder neue Methoden finden, um dich an deinem Weg zweifeln zu lassen. Es hat unzählige Tricks auf Lager.

Mein Tipp: Lerne die Stimme deines Egos kennen und freunde dich mit der Unsicherheit deines Weges an. Lerne auf die Ungewissheit deines Weges zu vertrauen. Lerne dich deinem inneren Wesen (Weisheit, Potential, dein Sein) zu ergeben; Stück für Stück in deinem eigenen Tempo. Lasse los und verlasse dich auf deine innere, tiefe Intelligenz, dass sie dich durch die Höhen und Tiefen deines Lebens begleiten und dich beratschlagen wird. Wenn du dies tust und auf deinem Weg keine Konflikte, Angst, Trauer, physische (körperlicher Schmerz z.B.) Widerstände spürst, dann machst du etwas falsch.

Aber: Jedes Mal, wenn wir ein Muster (angelernte Gewohnheit, angestaute Emotionen, eingeprägte Verhaltensmuster etc.) auflösen (wegschippen/verarbeiten), werden wir uns leichter und unbeschwerter fühlen. Hör nicht auf mit dem Schippen. Es lohnt sich immer und es hört nie auf. Die Wunder des Lebens und deines Seins warten nur drauf von dir freigeschaufelt zu werden.

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Bist du neugierig geworden und möchtest auch gerne noch tiefer in dein Sein eintauchen? Hier ist deine Chance. Starte die Meditation-Challenge diesen Montag mit einer tollen Gruppe und schau einfach mal, ob dies etwas für dich ist. Hier geht’s zur kostenlosen Anmeldung.

Ich drücke dir dabei die Daumen. Fühl dich umarmt.

Viele liebe Grüße aus Berlin,
Andrej

P.S. Jeden Donnerstag Morgen findest du hier einen neuen Beitrag. Die Inhalte meiner Blogartikel repräsentieren die individuellen Einsichten und Erfahrungen aus meinem Leben, aber auch meine Erkenntnisse und mein Wissen aus den Bereichen Coaching, Psychologie und Meditation. Ich habe dabei nie den Anspruch, dass meine Wahrheit auch deine sein muss! Mein Tipp: Nimm dir einen positiven Impuls für dein Leben heraus und verwerfe den Rest. Es geht hier schließlich um dich! Du weißt am besten, was dir gut tut ;)


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