Hallo, ihr Lieben! :)
Stell dir vor du nimmst an einem Experiment teil. Zwei Personen bekommen 20€. Person A darf entscheiden, wie das Geld unter den Beiden aufgeteilt wird. Person B kann diesen Vorschlag annehmen oder nicht. Wenn Person B den Vorschlag ablehnt, dann bekommt niemand etwas von dem Geld.
Frage: Wenn du Person B bist, ab wieviel Euro würdest du diesen Vorschlag ablehnen? 9? 8? 7? 6? 5? Die meisten Menschen erfahren bei 6 bzw. 5 Euro eine Schmerzgrenze und lehnen den Vorschlag gänzlich ab. Gehörst du dazu?
Aber warum? Rein wirtschaftlich gesehen macht dies keinen Sinn. Du, als Person B, könntest mit 5€ anstelle mit 0€ nach Hause gehen, wenn du dem anderen die 15€ gönnst. Stell dir jetzt vor, du gehst doch auf diesen Deal ein. Du bekommst also die 5€. Die andere Person bekommt 15€. Mit welchen Augen betrachtest du diese Person dann? Bist du Misstrauisch? Vorsichtig? Distanziert? Und wichtiger: Wie fühlst du dich nach so einem 5€ Deal? Abgewertet? Hintergangen? Benutzt?
Wir sind soziale Menschen. Die Vergangenheit hat bewiesen, dass gegenseitiges Helfen unsere Überlebenschancen erhöht. In uns allen schlummert das Prinzip der Gegenseitigkeit. Wenn uns jemand etwas Gutes tut, dann möchten wir uns revanchieren. Wenn jemand dieses Prinzip missachtet, dann meiden wir die Person wahrscheinlich in Zukunft.
Die Vergangenheit hat bewiesen, dass gegenseitiges Helfen unsere Überlebenschancen erhöht. In uns allen schlummert das Prinzip der Gegenseitigkeit.Andrej Uhrich
Mir ist durch mein Psychologiestudium und als Coach immer wieder aufgefallen, dass ein großer Teil unserer Gesellschaft denkt:“Ich gebe meistens mehr, als ich zurück bekomme!“ Wie sieht es bei dir aus? Denkst du auch, dass du mehr gibst, als du zurück bekommst? Was passiert dann aber eigentlich, wenn die meisten Leute in der Gesellschaft denken, dass sie mehr geben, als sie zurück bekommen? Welche Konsequenzen hat dies für deine Familie, deine Freunde, deine Arbeit und unsere Gesellschaft? Wie gehen Menschen dann miteinander um? Welche Einstellung hast du und haben deine Mitmenschen, wenn ihr denkt, dass ihr immer nur die 5 Euro bekommt (oder weniger) und der Rest bekommt die 15 Euro?
Vielleicht merkst du schon, dass dieses Prinzip der Gegenseitigkeit immer noch stark unsere Persönlichkeit formt. Dieses Prinzip kann sich positiv oder negativ in unserer Gesellschaft auswirken. Und vielleicht denkst du jetzt auch ein wenig nach und stellst dir die folgende Frage: Wie können wir in unserer komplexen Gesellschaft sicherstellen, dass das Prinzip der Gegenseitigkeit nicht verletzt wird?
Nun, bei dem oben genannten Experiment mag die Antwort sehr einfach erscheinen. Wir haben genau definierte Beträge und können genau berechnen, wieviel der Andere im Vorteil ist. Wenn wir aber unsere Gesellschaft, Familie, Arbeit und Beziehungen betrachten, dann wird diese „Abschätzung“ schon etwas schwieriger.
Im Grunde erschaffen wir uns Normen, Muster und Orientierungshilfen, um in unserem Inneren mit dem Prinzip der Gegenseitigkeit klar zu kommen. Sie stammen aus unserer Erziehung, Kultur und persönlicher Einschätzung. Im Grunde erzählen wir uns also Geschichten, die wir als wahr ansehen. Und da wir uns immer als gute Person sehen (auf jeden Fall besser als der Durchschnitt ;)), verändern wir bewusst oder unbewusst diese Geschichten, um zum Wohle unseres eigenen Gewissens, immer etwas besser dazustehen.
Dadurch fühlen wir uns in unserer Rolle in der Gesellschaft bestätigt und haben nicht das Gefühl uns revanchieren zu müssen. Ganz im Gegenteil, wir möchten mehr bekommen, weil wir schon so viel gegeben haben. Wir haben Lob, Wertschätzung und Gegenleistung verdient!
Dies ist alles schön und gut, führt aber auch bei vielen zu den oben genannten Konsequenzen der Spaltung, des Rückzugs und der inneren Enttäuschung. Warum? Weil es kein Gegenpol gibt! Wenn die meisten denken, sie geben zu viel, dann versuchen auch die meisten am wenigsten zu geben. Dies ist ein Teufelskreis!
Was also tun? Nun, sicherlich gibt es verschiedene Ansätze, die wir auf einer ganz persönlichen oder gesellschaftlichen Ebene untersuchen können. Der Schlüssel liegt, meiner Meinung nach in den Geschichten, die wir uns erzählen. Wir können also die Geschichten verändern und einfach mal schauen, ob sich bei uns etwas verändert und ob wir und unsere Mitmenschen davon profitieren.
Eine der Möglichkeiten, die ich mag, ist ganz einfach und hat mir Dankbarkeit zu tun. Dankbarkeit dafür, was du in deinem Leben schon bekommen hast. Ich für meinen Teil bin so dankbar in Deutschland zu wohnen. Verglichen mit der Vergangenheit und mit dem Rest der Welt, leben wir, also normale Bürger, in einem unbeschreiblichen Reichtum. Wenn du mir nicht glaubst, dann betrachte mal die Geschichte oder besuche mal ein paar „andere“ Länder.
Ich persönlich bin überglücklich mein Leben in diesem Land und in diesem Jahrzehnt zu leben. Ich bin dankbar für einen relativ gesunden Körper. Ich bin dankbar für meine Intelligenz. Ich bin dankbar für meine Entwicklung und mein Wachstum. Ich bin dankbar tolle Menschen in meinem Leben getroffen zu haben und von ihnen lernen zu dürfen. Ich bin dankbar für meine Mission und für die digitale Welt, die mir so viel ermöglicht hat.
Die Energie, die aus der Dankbarkeit erwächst, nutze ich für mich und die Menschen um dich herum. Für mich gibt es nichts Besseres, als mit meiner Energie, Intelligenz und Kreativität etwas Gutes für die Gesellschaft und meine Mitmenschen zu tun.

Und wann lebst du besser? Wenn du denkst, dass die Menschen um dich herum dir etwas schuldig sind? Oder wenn du dankbar bist und die Gesellschaft um dich herum zum Besseren veränderst. Wäre es nicht toll von Menschen, die entspannter, ehrlicher und liebevoller miteinander umgehen, umgeben zu sein. Manchmal reicht schon ein Lächeln, ein ernst gemeintes Kompliment oder ein Schulterklopfen. Der erste Schritt liegt aber darin, seine Geschichte zu verändern und nicht weiterhin zu denken:““Ich gebe meistens mehr, als ich zurück bekomme!“ Was also tun?
Mein Tipp: Ändere deine Geschichte und schau mal, was du schon alles in deinem Leben bekommen hast, wofür du dankbar sein kannst. Vervollständige jeden morgen diese drei Sätze:
In meinem Leben bin ich dankbar für…
In meinem Leben bin ich dankbar für…
In meinem Leben bin ich dankbar für…
Mach diese Übung für mindestens 10 Tage. Vervollständige jeden Morgen diese drei Sätze und schau mal, wie sich deine innere Einstellung verändert. Es gibt hier kein richtig oder falsch. Du kannst über alles schreiben, wofür du dankbar bist, was du in deinem Leben erhalten hast. Hie ein paar Beispiele: Intelligenz, Ausstrahlung, schöne Augen, tollen Partner, großartige Aussichten, die Liebe zu Natur, besonders gutes Gehör, gesunde Kinder…
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Bist du neugierig geworden und möchtest dich auch gerne wieder mehr Dankbarkeit in deinen Alltag integrieren? Hier ist deine Chance. Starte die Meditation-Challenge diesen Montag mit einer tollen Gruppe und schau einfach mal, ob dies etwas für dich ist. Hier geht’s zur kostenlosen Anmeldung.
Bis nächste Woche.
Fühl dich umarmt,
Andrej
P.S. Jeden Donnerstag Morgen findest du hier einen neuen Beitrag. Die Inhalte meiner Blogartikel repräsentieren die individuellen Einsichten und Erfahrungen aus meinem Leben, aber auch meine Erkenntnisse und mein Wissen aus den Bereichen Coaching, Psychologie und Meditation. Ich habe dabei nie den Anspruch, dass meine Wahrheit auch deine sein muss! Mein Tipp: Nimm dir einen positiven Impuls für dein Leben heraus und verwerfe den Rest. Es geht hier schließlich um dich! Du weißt am besten, was dir gut tut ;)
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Kommentare:
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One Comment on “Das Prinzip der Gegenseitigkeit”
Mir hat der Blog gut gefallen, er weißt mir auf, das ich versuche zu geben was ich kann, er zeigt mir aber auch das ich Grenzen habe, das ich nicht immer das geben kann, was andere von mir erwarten…es sieht in ihren Augen nicht genug aus aber in den verschiedenen Lebensphasen ist es das was ich maximal geben kann…wenn es nicht reicht liegt es in jedem selbst zu entscheiden ob das für oder gegen mich spricht und dem entsprechend zu handeln…zur Zeit handele ich gerade für mich, mich neu Auszurichten, neue Wege auszuprobieren, zu lernen Überhaupt mal was zu Entscheiden, das ist nicht einfach, muss auch nicht im anderen was positives erwecken sondern ich erprobe mich…das ist eine neue Erfahrung…birgt Unsicherheit aber der bisherige Weg hat mir gezeigt wie ich mich zu sehr verausgabte, jetzt versuche ich es anders, ich versuche bei mir zu bleiben…